Ist eine Therapie nur dann sinnvoll, wenn man großen Leidensdruck hat?

Leider wird der Anlass für eine „Therapie“ immer noch sehr oft mit vorausgehendem großem Leid und Not verbunden. Aus meiner Sicht ist eine Psychotherapie eine Form von Selbsterfahrung, die zu jedem Zeitpunkt sinnvoll ist. Je besser ich um mich selbst und meinen inneren Bedürfnisse Bescheid weiß, desto besser kann ich mein Leben danach gestalten und somit präventiv einwirken.
Leben bedeutet Entwicklung, mit den damit verbundenen Herausforderungen und Unsicherheiten. Aus meiner Erfahrung ist es besser nicht zuzuwarten, bis der Leidensdruck nur mehr schwer zu ertragen ist. Ein möglichst früher Beginn einer Therapie kostet weniger Geld und hilft Probleme klein zu halten.

Wie viel kostet eine Psychotherapie? Gibt es einen Kostenzuschuss?

Psychotherapie als Form der Gesundheitsvorsorge und Heilbehandlung soll in unserer Gesellschaft zugänglich und leistbar sein. Ich informieren Sie gerne in einem persönlichen Gespräch über meine Tarife.
Der Kostenzuschuss der OÖGKK beträgt 21,80 Euro, wenn eine krankheitswertige Störung diagnostiziert wird. Einige kleinere Versicherungen leisten höhere Zuschüsse.

Warum hilft und heilt die Unterstützung von einer/m professionellen Außenstehenden?

Oftmals taucht die Frage auf, weshalb das Gespräch mit einem Außenstehenden ergiebiger sein soll, als der Austausch mit Angehörigen und FreundInnen, die einen bereits sehr gut kennen. Skepsis bezüglich der Nützlichkeit und Möglichkeiten einer Psychotherapie entstehen. Familiärer und/oder freundschaftlicher Beistand besitzt seine eigenen Qualitäten und stellt für jeden Einzelnen eine wertvolle, unverzichtbare Ressource dar.
Die Bearbeitung von Problemen mit einem ‚professionellen Außenstehenden‘ bietet den Vorteil, dass sie/er nicht Teil dieses sozialen Umfeldes ist und somit auch nicht in dieses verstrickt ist. Seine spezielle Ausbildung und Erfahrung ermöglicht es, neutral und unvoreingenommen an das aktuelle Anliegen heran zu gehen. Dadurch gelingt es, eine neue Perspektive einzunehmen, um Dinge in einem anderen Licht betrachten zu können.

Wie wirkt Psychotherapie?

Wie wir uns in unserem Leben fühlen, was uns bewegt und beschäftigt ist das Resultat all unserer gesammelten Erfahrungen, Eindrücke, Verletzungen, gewollt und ungewollt eingenommene Rollen, Erwartungen an und Vorstellungen über uns selbst.
Dies kann uns mitunter in Situationen und/oder Zustände bringen, die so nicht gewollt waren und sich nicht gut anfühlen. Mit der Zeit kann ein subjektiver Leidensdruck entstehen.
Eine Psychotherapie ermöglicht, in einem geschützten Rahmen, neue Beziehungserfahrungen zu sammeln, neue Gedanken entstehen zu lassen und alternative Verhaltensmöglichkeiten auszuprobieren – mit einem Gegenüber, das einem wohlwollend begegnet und mit seiner beruflichen Professionalität dabei begleitet.

Wann brauche ich eine Sexualtherapie?

Die Sexualität ist für uns Menschen ein sehr zentraler und wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Leider wird er noch immer sehr oft tabuisiert und es fällt schwer, sich darüber auszutauschen. Somit bleibt Mann/Frau meist alleine mit ihrem/ihren Fragen, Wünschen, Befürchtungen und/oder Leid. Wenn Sie sich in Ihrer Sexualität belastet fühlen, Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie Ihre ehemals erfüllte Sexualität nicht mehr ausleben können, Wenn Ihre Lust abhanden gekommen ist, Wenn Sie sexuelle Unzufriedenheit in Ihrer Partnerschaft wahrnehmen, Wenn Sie lieber Pornos ansehen als mit Ihrem/Ihrer Partner/in zu reden, Liebe zu machen – oder wenn Sie sich und Ihre eigene Sexualität besser kennenlernen möchten, freue ich mich Sie dabei begleiten zu dürfen.
Auch wenn Sie sich depressiv fühlen, kann eine sexuelle Störung die Ursache sein. Genauso kann sich hinter einem Burn-Out eine Störung der Liebes- und Sexualbeziehung verstecken, die das ganze restliche Leben in eine negative Dynamik mitgerissen hat, sodass eine Sexualtherapie die sinnvollste Hilfe sein kann.

Bin ich psychisch krank, wenn eine Sexualstörung vorliegt?

Jede Art der Missempfindung und des Leids, die unser Wohl beeinträchtigen ist Ausdruck einer Dysbalance unseres Organismus. Diese zu verstehen und wieder ins Gleichgewicht zu bringen ist das Ziel einer Therapie. Die Kategorisierung in krank/gesund empfinde ich als wenig hilfreich, da sie nichts über individuelles und subjektives Erleben und Fühlen aussagt. Die Sexualität ist ein Bereich unserer Persönlichkeit, der eng an unsere Beziehungserfahrungen, an unsere Befindlichkeit und an unseren eigenen Körper gebunden ist. Verstand, Emotion und Körper arbeiten zusammen, wenn Sexualität gelingt. Durch Erkennen von alten Mustern, neuen Beziehungserfahrungen innerhalb eines geschützten Rahmens wird es möglich eine neue innere Balance zu finden und somit auch wieder eine erfüllte Sexualität genießen zu können.

Brauche ich Medikamente, wenn eine Sexualstörung diagnostiziert wird?

Nach meinem Verständnis vom Menschen ist jeglicher Ausdruck vom Organismus eine Form von verschlüsselter Botschaft. Eine alleinige medikamentöse Symptombehandlung würde zu keiner dauerhaften Veränderung und Entwicklung führen. Sexualstörungen, wie auch alle anderen Leidenszustände, sind selten alleinig mit Medikamenten zu behandeln. Jedoch ist es oft eine medizinische Abklärung sinnvoll um alle Ebenen, die uns Menschen ausmachen, einzubeziehen. Gerne stehe ich Ihnen bei der Vermittlung zur Verfügung! So wird zum Beispiel ein Hormonstatus gemacht und mögliche organische Ursachen werden abgeklärt. Die Sexualtherapie kann/muss nicht in Kombination mit Medikamenten erfolgen.
Weitere FAQs zum Thema Sexualtherapie finden Sie auf LiebeSexundTherapie.at/faq-page

Was tun, wenn eine Psychotherapie nicht wirkt?

Natürlich gibt es keine Garantie dafür, dass eine begonnene Psychotherapie auch zum gewünschten Ergebnis führt. Psychotherapie ist ein prozesshaftes, lebendiges Begegnen zwischen zwei Menschen und kein mechanistisches Verfahren.
Damit Psychotherapie gelingen kann, ist die ‚Chemie‘ als wichtigster Faktor bestimmend. Der Erfolg einer Psychotherapie hängt maßgeblich von einer gelungenen Zusammenarbeit ab, denn selbst der beste Therapeut kann Sie nicht von außen ‚heilen‘ oder ‚verändern‘ – aber den Prozess in Ihnen anstoßen und anregen.
Falls die beiden diese fehlende Chemie bereits zu Beginn oder im Verlauf der Therapie bemerken, ist es sinnvoll dies offen anzusprechen und somit die Chance auf Klärung zu ermöglichen oder gegebenenfalls die Thearpie – in dieser Konstellation – nicht zu beginnen bzw. fortzusetzen. Wichtig dabei ist, dass Sie sich davon nicht entmutigen lassen! Nicht jeder/e PsychotherapeutIn ist für jeden/e KlientIn zu jeder Zeit, zu jedem Thema der/die Passende – es lohnt sich, nach dem/der Passenden zu suchen! So individuell wie Sie, ist auch jeder Prozess und Verlauf einer Therapie.
Es kann auch möglich sein, dass eine körperliche Erkrankung – die vielleicht noch nicht diagnostiziert wurde – zu psychischem Leidensdruck führt. Aus diesem Grund ist die Zusammenarbeit mit und Offenheit gegenüber anderen Berufsgruppen unablässig.

Falls Sie eine Frage haben, die ich hier nicht beantwortet habe – bitte rufen Sie mich einfach an oder kontaktieren mich per E-Mail!